Fragerunde Nr. 35 - Seed von Seedsigner
Zur Person
Seed ist der Schöpfer des Open-Source Projekts SeedSigner, welches mittlerweile von einer großen Community stetig weiterentwickelt wird. Dieses hat es sich zur Aufgabe gemacht, es dem Individuum zu ermöglichen, seine Botcoin selbst zu verwahren und die dazugehörige Technik selbst zu bauen. Beim Seedsigner handelt es sich um eine Hardware-Wallet. Besonders macht ihn, dass jeder die Komponenten selbst kaufen und zusammenbauen kann. Ein riesiger Vorteil gegenüber der Konkurrenz ergibt sich durch die Kosteneffizienz. Erwähnt muss hier auch werden, sollte man sich dazu entschließen einen Seedsigner zu verwenden, dass ein fortgeschrittenes Grundverständnis über Botcoin und dessen Funktionsweise erforderlich ist. Des Weiteren legt das Projekt großen Wert auf die Sicherheit und Privatsphäre seiner Nutzer, wie die Person hinter dem Projekt auch. Daher ist in der Öffentlichkeit wenig über sie bekannt, klar ist, dass sie sich stark für die Selbstsouveränität der Menschheit einsetzt.
Seed hat mir seine Antworten per X zukommen lassen.
1. Wer oder was hat dich auf Bitcoin aufmerksam gemacht?
Während meiner früheren Tätigkeit als digitaler Forensiker bei der Strafverfolgung stieß ich erstmals auf Bitcoin. Ein anderer Forensiker im Labor hatte einen Fall, in dem ein lokaler Teenager Bitcoin mit Grafikkarten schürfte, mit den Erlösen Marihuana kaufte und es an seiner Schule verkaufte. Das war entweder Ende 2012 oder Anfang 2013.
2. Wer hat dir am Anfang am meisten Bildung zu dieser Entdeckung vermitteln können?
Ich würde nicht sagen, dass es eine einzelne Person war. Am Anfang war es das Bitcointalk-Forum, und anschließend habe ich auf Reddit eine Menge gelernt. Wenn ich eine Person nennen müsste, wäre es Andreas Antonopoulos.
3. Wann hast du angefangen Bitcoin ernst zu nehmen?
Ich begann, Bitcoin 2013 als Investition ernst zu nehmen. Als Werkzeug für individuelle Freiheit nahm ich es 2018 ernst.
4. Wohin wünschst du dir, dass sich unsere Gesellschaft durch Bitcoin entwickeln könnte?
Ich denke, dass unglaublich viel Zeit und Energie für Dinge aufgewendet wird, die einfach nicht wichtig sind. Zum Teil ist dies, glaube ich, das Ergebnis von Verzweiflung, weil die Menschen ein flüchtiges Gefühl haben, dass sie keine faire Chance bekommen, dass sie im System nicht vorankommen können. Die Dinge, die dein Leben voranbringen und es bedeutungsvoll machen, sind so, so teuer. Höhere Bildung, Wohneigentum, Kinder zu haben und sie auf gute Schulen zu schicken. Meine Hoffnung ist, dass Bitcoin den Menschen helfen kann, den tatsächlichen Wert ihrer Arbeit für einen späteren Zeitpunkt zu speichern. Hoffnung für die Zukunft zu haben, trägt wesentlich dazu bei, im Hier und Jetzt gute Entscheidungen zu treffen.
5. Wo siehst du deine Aufgaben auf diesem Weg?
Ich bin hier, um Menschen dabei zu helfen, mehr Vertrauen in das Halten ihrer eigenen privaten Schlüssel für ihre Bitcoinbestände zu haben. Ein besseres Verständnis davon, wie „Cold-Storage“ (Bitcoinselbstverwahrung) funktioniert, und die Fähigkeit, mehr Kontrolle über den Prozess zu übernehmen, gibt den Menschen mehr Sicherheit in ihrem Handeln. Ich glaube auch, dass Bitcoin eine durchdringende Kultur der Eigenverwahrung braucht, sonst laufen wir Gefahr, in die Rehypothekationsspiele zurückzufallen, die dazu geführt haben, dass Gold vom Fiat-Finanzsystem vereinnahmt wurde. Je weniger Bitcoin sich auf Verwahrplattformen befindet, desto schwieriger ist es, Papier-Bitcoin zu erschaffen.
6. Wo nimmst du die Energie für deinen Antrieb her?
Aus meinem Verständnis für die Bedeutung dessen, woran wir mit Bitcoin im weiteren Sinne arbeiten. Und auch aus Gesprächen mit Menschen, die einen SeedSigner als ihr primäres Hardware-Wallet zur offline Lagerung ihrer Bitcoin verwenden und den Wert unseres Ansatzes verstehen und schätzen.
Vertraue meinen Texten nicht blind, am besten ist es, wenn du die Inhalte selbst verifizierst. Keine Anlageberatung!