Fragerunde Nr. 25 - Thorsten von „Nodesignal“

Zur Person

Thorsten kennt man im deutschsprachigen Raum vom Podcast „Nodesignal“, welchen er gegründet hat und mit mehreren Leuten hostet. Der Fokus dieser wichtigen Aufklärungsarbeit liegt hauptsächlich bei technischen Fragestellungen und Lösungen rund um Bitcoin. Außerdem ist er dafür verantwortlich, dass es in Düsseldorf einen „EINUNDZWANZIG“ Stammtisch gibt. Diese Treffen eignen sich optimal, um sich mit Bitcoinern auszutauschen, sowohl für Anfänger als auch Forgeschrittene. Insgesamt hat Thorsten durch Bitcoin sehr viel für seinen persönlichen Weg mitnehmen können und gibt nun seine Erfahrungen an die Welt weiter. Viel Spaß beim lesen seiner sehr persönlichen Antworten.

Thorsten hat mir seine Antworten auf dem Open-Source-Protokoll NOSTR zukommen lassen. Ich persönlich verwende auf dem Protokoll beispielsweise gerne Primal, ein Twitter-Klon.

1. Wer oder was hat dich auf Bitcoin aufmerksam gemacht?

Meine ersten Berührungspunkte hatte ich 2018 in meinem Master Studium, in dem mir die technische Seite von Bitcoin bzw. der Blockchain Technologie vorgestellt wurde. Damals hatte ich weder ein Gefühl dafür, was daran technisch innovativ sein soll, noch Ahnung davon, wie unser Geld funktioniert. Erst 2020 bin ich über das Interesse am Investieren in klassische Finanzinstrumente zu Bitcoin gekommen. Ich habe damals sehr vielen Podcasts und YouTube Kanälen verfolgt und irgendwann hat mit der Algorithmus von YouTube ein Video vom Blocktrainer vorgeschlagen, was damals offensichtlich meine Aufmerksamkeit erregt hat. Von dort bin ich dann über mehrere Videos von Roman schlussendlich bei dem Buch „ Der Bitcoin Standard“ gelandet, welches mich tiefer und tiefer in das Bitcoin Rabbithole gezogen hat.

2. Wer hat dir am Anfang am meisten Bildung zu dieser Entdeckung vermitteln können?

Die ersten tiefgründigeren Informationsquellen waren wie bereits erwähnt, der Blocktrainer YouTube Kanal und der Bitcoin Standard. Anschließend habe ich alle weiteren Bücher gelesen, die damals bei Aprycot Media zur Verfügung standen und bin dann 2021 schnell auf den „Einundzwanzig“ Podcast und die dahinterliegende Community gelandet. Dort habe ich natürlich zu Beginn sehr wenig von dem verstanden, was dort besprochen wurde, doch mit der weiteren Beschäftigung der unterschiedlichen Themen, wurde mein Verständnis immer größer.

3. Wann hast du angefangen Bitcoin ernst zu nehmen?

Bevor ich Roman’s Video und alles was danach gekommen ist, gefunden hatte, hatte ich bereits rund ca. ein halbes Jahr zuvor sehr kleine Summen in Bitcoin gesteckt, um ein Gefühl für das Ganze Thema zu bekommen. Jedoch hatte ich zu diesem Zeitpunkt lediglich das Ziel, mehr Fiat mit Bitcoin zu bekommen. Durch die Lehren der klassischen Finanzindustrie musste ich natürlich auch hier direkt „diversifizieren“ und kaufte neben Bitcoin auch kleine Menge Ether. Unmittelbar als ich den „Bitcoin Standard“ beendet hatte stand für mich fest, dass es zwischen Bitcoin und den ganzen anderen Projekten einen großen Unterschied gibt und ich den kleinen Bestand Ether so schnell wie möglich los werden wollte.

4. Wohin wünschst du dir, dass sich unsere Gesellschaft durch Bitcoin entwickeln könnte?

Vor kurzem waren meine Frau und ich auf einer Reise in Costa Rica und El Salvador, wo wir uns unter anderem die Bitcoin Projekte / Communitys „Bitcoin Jungle“ und „Bitcoin Beach“ anschauen konnten. Gerade für die aktuell weniger entwickelten Volkswirtschaften könnte Bitcoin ein Katalysator für einen großen Sprung nach vorne sein. Insbesondere die Entwicklungen in El Salvador haben in den vergangenen Jahren die Hoffnung auf eine Verbesserung der Situation für die Leute vor Ort geschürt. Hier hat sich die Lage merklich verbessert und viele Leute blicken optimistisch in die Zukunft. Jedoch ist dieser Effekt, aus meiner Sicht, nicht auf Bitcoin zurückzuführen, sondern durch kluges Wirtschaften und das Zurückdrängen der Banden der amtierenden Regierung.

In beiden Ländern und Communitys fungiert Bitcoin eher als eine Spielwiese für reiche Ausländer, die bereits größere Mengen Bitcoin akkumulieren konnten und dort entsprechend ausgeben können. Die lokale Bevölkerung tritt hier eher weniger stark in den Vordergrund. Natürlich profitiert hier ein Teil der Bevölkerung an dem zusätzlichen „Bitcoin Tourismus“, jedoch muss sich hier in der Zukunft zeigen, wie nachhaltig dies gestaltet werden kann. Wer mehr zu unsere Erfahrungen hören möchte, findet jeweils eine Folge in meinen Podcast „Nodesignal“, den ich mit einigen anderen Hosts betreibe.

Bitcoin kann ein Tool für eine freiere und selbstbestimmte Gesellschaft sein, doch ist die Bildung, um all dessen Facetten von entscheidender Bedeutung. Aktuell liegt der Fokus bei der Wissensvermittlung in den angesprochenen Ländern eher bei Schülern und jungen Menschen, was begrüßenswert ist. Bedeutet jedoch auch, dass eine Entwicklung zu einem breiteren Verständnis zu Bitcoin noch ein langer Weg ist.

5. Wo siehst du deine Aufgaben auf diesem Weg?

Durch die Beschäftigung mit Bitcoin, hat sich meine Perspektive und meine Weltsicht stark verändert. Ich durfte interessante Menschen und Orte kennenlernen, habe mich mit Dingen beschäftigt, die wenige Jahre zuvor, so weit weg für mich waren. Aus all dem ist auch Ende 2021 das kleine Podcast Projekt „Nodesignal“ entstanden, was bereits im Dezember 2024 sein dreijähriges Bestehen feiern konnte. Die Gründung und der Betrieb des Podcast ist zum einen eine Möglichkeit, meine eigene Bitcoin Reise zu dokumentieren, als auch die Möglichkeit, anderen an den Erkenntnissen von den anderen Hosts und mir teilzuhaben. Somit können wir unseren kleinen Teil dazu beitragen, dass Wissen rund um eher technische Themen im deutschsprachigen Raum, zu vergrößern.

Aktuell beschäftige ich mich sehr viel mit mir selber und versuche unter anderem durch Meditation, eine Vision für mich zu erarbeiten, wie ich noch mehr meiner Zeit dafür aufbringen kann, Wissen rund um das Thema Bitcoin zu vermitteln. Gerne würde ich in Zukunft mein Wissen dazu einbringen, den aktuell weniger privilegierten Menschen, wie z.B. in Lateinamerika, das Thema Bitcoin näher zu bringen. Auch hier hat Bitcoin im weiteren Sinne dazu geführt, dass ich 16 Jahre, nachdem ich die Schule verlassen habe, aus Eigeninteresse Spanisch und somit eine für mich neue Sprache lernen werde.

6. Wo nimmst du die Energie für deinen Antrieb her?

Seit meiner Entdeckung von Bitcoin bis heute hat sich mein Leben in vielerlei Hinsicht sehr zum positiven verändert. Insbesondere die Beschäftigung mit mir selber hat mich zu der Erkenntnis geführt, dass Glück kein finaler Zustand ist, den man irgendwann an einem bestimmten Zeitpunkt, wenn man irgendwas erreicht hat, findet. Glück und Zufriedenheit entstehen aus meiner Sicht dann, wenn die eigene Lebensgestaltung Hand in Hand mit den eigenen Werten geht. Bitcoin kann auch hier ein Tool sein, das monetär die Freiheit und geistige Gelassenheit bringt, sich mehr mit sich selber und seinem eigenen Leben zu beschäftigen, um so die nötigen Anpassungen im eigenen Leben durchzuführen, die einen mehr in die Selbstverwirklichung führt. Die Entscheidung, diese Veränderungen durchzuführen, müssen jedoch von jedem selbst kommen und kann einem keiner abnehmen. In diesem Sinne: mehr Eigenverantwortung wagen, insbesondere für die eigene Lebensgestaltung.

Vertraue meinen Texten nicht blind, am besten ist es, wenn du die Inhalte selbst verifizierst. Keine Anlageberatung!

 
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