Fragerunde Nr. 29 - Harald & Bettina Betz
Zu den Personen
Bekanntheit in der deutschsprachigen Bitcoin Community erreichte das Paar durch die Veröffentlichung ihres Buches „Mieses Geld“. Es handelt sich hierbei um einen dystopischen Thriller, der die Einführung des programmierbaren E-Euros und dessen Verbindung mit einem Sozialkreditsystem schildert, das zu einer radikalen Diktatur führt. Marc Kröger, ein Geldtheoretiker, gründet die Bitcoin-Bewegung, um gegen den digitalen Euro und die damit verbundenen Krisen und Täuschungen zu kämpfen, während die machthungrige Hedgefonds-Managerin Katharina Heinicke den E-Euro vorantreibt. Die spannende Geschichte verknüpft realitätsnahe Einblicke in die Finanzwelt mit einer warnenden Vision über die Gefahren digitaler Währungen und Überwachung. Des Weiteren betreiben Harald & Bettina einen Youtube-Kanal. Hier beleuchten sie kritisch das vorherrschende Fiat Geldsystem und versuchen über die immer rasanter wachsende Alternative Bitcoin aufzuklären. Sie verbinden dabei finanzwirtschaftliche Analysen mit psychologischen Aspekten und diskutieren die Auswirkungen von Finanzinnovationen auf Gesellschaft und Freiheit. Wer über die Arbeit und Ideen von Harald & Bettina erfahren möchte, findet sie hier auf X und hier auf Instagram.
Harald & Bettina haben mir ihre Antworten über den Messenger Telegram zukommen lassen. Kontakt habe ich über X herstellen können.
1. Wer oder was hat euch auf Bitcoin aufmerksam gemacht?
Mein Interesse für das Thema ‘Finanzen’ führte 2015 zur ersten Begegnung mit Bitcoin. Aus reiner Neugier kaufte ich für 254 Euro einen Bitcoin und verkaufte ihn kurz vor Weihnachten für rund 400 Euro wieder. Danach war das Thema erst mal abgehakt. Doch als Bitcoin ein Jahr später immer noch existierte – und der Preis sich verfünfzehnfacht hatte – war klar: Das ist mehr als ein kurzfristiger Hype. Spätestens mit dem gemeinsamen Buchprojekt konnte auch Bettina der orangen Pille nicht mehr widerstehen.
2. Wer hat euch am Anfang am meisten Bildung zu dieser Entdeckung vermitteln können?
Damals gab es kaum deutschsprachigen Content. Peinlich: Es war ein surfender Doktor, der meine Neugier vertiefte und Bettina (ungefragt) mit Bitcoin-Wissen versorgte – manchmal bis zur Schmerzgrenze.
3. Wann habt ihr angefangen Bitcoin ernst zu nehmen?
Anfang 2016 realisierte ich, dass das gemeinsame Wellness-Wochenende für die 400 € aus dem Bitcoin-Verkauf das teuerste aller Zeiten war. Ab diesem Moment war klar: Bitcoin ist mehr als ein Experiment. Aus heutiger Sicht ist davon auszugehen, dass man dafür in einigen Jahren vielleicht das ganze Hotel kaufen kann.
4. Wohin wünscht ihr euch, dass sich unsere Gesellschaft durch Bitcoin entwickeln könnte?
Bitcoin steht für Eigenverantwortung, Selbstbestimmung und Freiheit. Wir wünschen uns, dass diese Werte stärker ins gesellschaftliche Bewusstsein rücken – verbunden mit einem positiven Blick in die Zukunft.
5. Wo seht ihr eure Aufgaben auf diesem Weg?
Mit Mieses Geld wollen wir zeigen, wohin Machtkonzentration und Machtmissbrauch führen können. Selbst im Dunkel sind Hoffnung und Widerstand möglich. Wenn unsere Geschichte zum Nachdenken anregt und vielleicht den Anstoß gibt, sich mit Bitcoin zu beschäftigen, haben wir schon viel erreicht. Und die Fortsetzung ist bereits in Arbeit – auch das ist eine Aufgabe.
6. Wo nehmt ihr die Energie für euren Antrieb her?
Die größte Motivation ziehen wir aus Rückmeldungen wie dieser: Wenn Leser berichten, dass unser Roman geholfen hat, das kontroverse Thema Bitcoin innerhalb ihrer Partnerschaft zu klären, weil die Geschichte einen völlig neuen Blick eröffnet hat. Das entschädigt uns für jedes durchgearbeitete Wochenende, in dem das Schreiben des Buches und das Bespielen des YouTube-Kanals und Co. zur Herausforderung wurden.
Vertraue meinen Texten nicht blind, am besten ist es, wenn du die Inhalte selbst verifizierst. Keine Anlageberatung!